VEH News
Im Rahmen der 48. VEH-Generalversammlung, am 04.Oktober 2024, im Schloss Seggau, übergab Ing. Wolfgang Leitinger, der von 1986 an die Präsidentschaft des VEH in mehreren Etappen, für insgesamt 24 Jahre ausübte, seine Funktion an Torsten Herzel, Geschäftsführer der deutschen Holz Henkel Göttingen – Cordes Gruppe.
Für sein langjähriges Wirken erhielt Wolfgang Leitinger seitens des VEH erstmals den „Goldenen Hobel“ verliehen. Neben den Vorträgen zu aktuellen Themen stand auch eine Betriebsbesichtigung der Firma Hasslacher Preding Holzindustrie sowie eine Führung durchs Schloss Seggau auf dem Programm.
Im Rahmen der 48. Generalversammlung des VEH wurde einstimmig der Beitritt eines neuen ordentlichen Mitglieds aus der Schweiz beschlossen: Gebr. Eisenring AG, Hobelwerk Veredelung Holzhandel, die mit Peter Marty als Geschäftsleiter auch gleichzeitig den Präsidenten des VSH – Verband Schweizerischer Hobelwerke stellen und damit den internationalen Fokus des VEH unterstreichen.
Zum Unternehmen
Für erstklassige Lösungen mit Massivholz führen alle Wege zum Hobel- und Veredelungswerk der Gebr. Eisenring AG in Gossau aus dem Kanton St. Gallen.
Mehr als 140 Jahre ist es her, dass Eduard Eisenring in Gossau die nach ihm benannte Sägerei gründete. Der Familienbetrieb, in den nach 1920 auch die Söhne Otto und Eduard eintraten, war geprägt von stetem Wachstum. Bald schon ergänzten eine Hoblerei sowie der Holzhandel das Leistungsangebot. 1958 trat Jakob Marty, Vater des heutigen Inhabers und Geschäftsleiters Peter Marty, in die Firma ein. Das aufgebaute Baugeschäft wurde 1965 liquidiert – zugunsten einer Konzentration auf das Holzgeschäft, zu der sich die Familie Marty nach wie vor bekennt. Auch der Fortschritt hat bei Eisenring Tradition. Wichtige Neuerungen waren in den 80er Jahren der Bau einer neuen Hoblerei, in den 90er Jahren eine vollautomatische SPS-Hobellinie und in jüngster Zeit die colorshield Vakuum-Beschichtung, diverse innovative Schalungsprofile sowie eine weltweit einzigartige CNC-Hobelmaschine mit 28 Achsen.
Am Donnerstag, dem 26. September 2024, fand auf der Garten Tulln im Rahmen der Schauterrasse “Holz im Garten” (Garten-Nummer 61) der erste Workshop zum Thema “Terrasse” für Planer, Architekten, Zimmerer und Ausführende statt.
Den knapp 80 Teilnehmenden wurden die neuesten Forschungsergebnisse für Terrassen unter anderen von der Holzforschung Austria (HFA) präsentiert und im Rahmen von Diskussionen intensiv besprochen.
Rainer Handl vom Fachverband der Holzindustrie moderierte die Veranstaltung. Prokurist “Die Garten Tulln” DI Thomas Uibel begrüßte als “Hausherr” die Teilnehmer:innen. Weitere Vortragende waren:
- DI Raphaela Hellmayr (Österreichische Holzinitiative des BuMi für Land- u. Forstwirtschaft)
- KR Franz Schimpl (Obmann proHolz Niederösterreich)
- DI Florian Tscherne (Holzforschung Austria)
- DI Claudia Koch (Holzforschung Austria)
Abgeschlossen wurde der Workshop mit einem geführten Rundgang über das Gelände mit dem Fokus auf holzrelevante Umsetzungen.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer!
Alle Bilder: © Florian Lierzer
Der Internationale Holztag fand heuer am 30. August 2024 im Rahmen der Holzmesse Klagenfurt statt. Über 400 Gäste kamen zu diesem Event. Darunter viele Unternehmer:innen aus Italien, dem traditionell wichtigsten Markt für die Holzbranche Österreichs. Weiters wurden auch hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe sowie des Anlagen- und Maschinenbaus begrüßt.
Der Verband der Europäischen Hobelindustrie hat diese Veranstaltung unterstützt.
Vom 4. Juni bis 5. Juni 2024 fand das VEH-Treffen im Holztechnikum Kuchl statt. Das Treffen war sehr gut besucht, da die angesetzten Themen wie der Einsatz von Kanadischer Douglasie anstelle der sibirischen Lärche, die Brandvermeidung in der Säge- und Holzindustrie oder der Status zur EUDR (EU Entwaldungsverordnung) von höchstem Interesse waren. Die Begrüßung der Teilnehmer übernahm VEH-Präsident Wolfgang Leitinger.
Die anwesenden Mitglieder berichteten, dass die die Stimmung in der Branche allgemein gut ist. Abschließend erfolgte eine Führung durch das neue 7-stöckige Internatsgebäude aus Holz, welches die Teilnehmer von der Optik und Ausführung begeistert hat.
Wir danken dem Holztechnikum Kuchl für die freundliche Aufnahme der Mitglieder des VEH.
Aufgrund des sanktionsbedingten Ausfalls der Importe von russischer Lärche hat das VEH-Mitglied Holz Henkel mit Kanadischer Lärche und der noch besseren Kanadischen Douglasie Ersatz finden können. Ein aufwendiges Vorhaben, das mittlerweile zahlreiche Früchte trägt.
Im Holzkurier berichtete Torsten Herzel, wie es dazu kam, dass sein Unternehmen die Fühler in Richtung British Columbia ausstreckte.
Nach wie vor gibt es einen hohen Bedarf an Sibirischer Lärche in Europa und damit ein immer größer werdendes Angebotsloch, da knapp zwei Jahre nach Beginn der EU- Sanktionen gegenüber Russland nur noch Restbestände in den heimischen Lagern vorhanden sind.
Darauf reagierten einzelne Unternehmen mit dem Einsatz modifizierter oder endbehandelter Hölzer, wohingegen andere Marktteilnehmer verstärkt auf die Europäische Lärche, oder ähnliche lokale Holzarten setzten. Für Holz-Henkel war das durchaus hervorragende heimische Lärchenholz kein echtes Ersatzprodukt, weil es immer schon am Markt war.
Seit Herbst 2023 hat man sich nach echten Alternativen für die Sibirische Lärche umgesehen, und ist in Kanada (British Columbia), fündig geworden. Er selbst war verblüfft ob der hochwertigen Hölzer, insbesondere der Douglasie aus dem Dry-Belt. Allerdings war es nicht nur die Kanadische Lärche, sondern insbesondere auch die Gebirgsdouglasie aus dieser Region, welche das Interesse von Holz-Henkel weckte. „Diese Douglasienvielfalt ist für den Außenbereich sogar noch besser geeignet als die Lärche und zudem in größeren Mengen verfügbar“, informiert Herzel und verweist dabei auf wissenschaftliche Studien, welche die gute Dauerhaftigkeit und die geringe Wasserabsorption der Holzart bei entsprechender Feuchtigkeitsexposition belegen.
„Wir waren mehrmals in Kanada und haben unsere Lieferanten auch nach Europa eingeladen, um bestmöglich zu vermitteln, was der europäische Markt an Hobelware benötigt. Das war ein aufwendiger Prozess inklusive einiger Experimente, der sich am Ende allerdings auszahlte“, berichtet Herzel, der ergänzt, dass man mittlerweile gut für die bevorstehende Saison bevorratet sei.
„Jetzt gilt es einmal den Rest des Marktes von den hervorragenden Eigenschaften der Kanadischen Douglasie zu überzeugen. Es ist allerdings stark davon auszugehen, dass der Bedarf an Lärche das Angebot übersteigen wird, was die Etablierung der Douglasie noch weiter fördert.“
Neben Holz-Henkel beschäftigt sich auch das österreichische VEH-Mitglied Hartl aus Leogang intensiv mit diesen Holzarten und ist ebenso überzeugt, mit der Kanadischen Douglasie und Lärche die perfekten Ersatzhölzer gefunden zu haben.
Zum vollständigen Artikel des Holzkuriers (Ein Artikel von Günther Jauk vom 29.03.2024)
Die Kanadische Douglasie wird nicht nur akzeptiert, sondern aktiv nachgefragt.
Bilder: Holz-Henkel
Auf dem Areal der Garten Tulln wurde im März 2010 eine 300 m2 große Terrasse mit 74 Versuchsfeldern errichtet.
In den darauffolgenden Jahren untersuchten die Holzforschung Austria und zahlreiche Partnerunternehmen die Eignung unterschiedlicher Materialien für Holzterrassen und erforschten Maßnahmen zur Erhöhung der Lebensdauer von Terrassen. Die aus dieser Forschungstätigkeit gewonnenen Erkenntnisse wurden im Folgeprojekt „Holz im Garten“ im Frühjahr 2023 den über 200.000 Besuchern zur Verfügung gestellt. Nun ist die Schauterrasse in gleicher Funktion zu Ostern auf der Garten Tulln in ihre zweite Saison gestartet.
Das Zentrum der Ausstellungsfläche „Holz im Garten“ bildet die S-förmige Schauterrasse, die zum Verweilen einlädt, um den nachhaltigen Bau- und Werkstoff Holz hautnah zu erleben. Zahlreiche Informationstafeln erklären die Grundregeln für den richtigen Einsatz von Holz im Garten.
„Holz im Garten“ auf der Garten Tulln.
Garten Nr.61
Bis 26. Oktober 2024 täglich zugänglich von 9:00 bis 18:00 Uhr.
Bilder: © Florian Lierzer
Wir möchten Sie über eine bedeutende Entwicklung in der Holzbranche informieren, bei der unser ordentliches VEH Mitglied, die Holz-Henkel GmbH & Co. KG, eine Vorreiterrolle einnimmt. Aufgrund des sanktionsbedingten Ausfalls der Importe von russischer Lärche hat das Unternehmen innovative Alternativen für Ihre Projekte vorgestellt. Es wird nun verstärkt auf hochwertige Holzarten wie kanadische Lärche, kanadische Douglasie und Western Red Cedar gesetzt, um die Lieferketten aufrechtzuerhalten und gleichzeitig qualitativ hochwertige Lösungen für Ihre Bauvorhaben zu bieten.
In Kanada gibt es zwei Lärchenarten:
die westamerikanische Lärche (Larix occidentalis) in British Columbia und die ostamerikanische Lärche (Larix laricina) von der Ostküste bis nach Alaska.
Die westamerikanische Lärche, vor allem in Interior British Columbia, wird für den kommerziellen Gebrauch genutzt und kann bis zu 60 Meter hoch und über 400 Jahre alt werden. Das Splintholz ist gelblich, das Kernholz braun-orangefarben. Die kanadische Lärche hat ähnliche Härte und Dichte wie die sibirische Lärche, mit mittelmäßigem Quell- und Schwindverhalten. Die Dauerhaftigkeitsbewertungen sind leicht widersprüchlich, aber im Mischsortiment DFir/Larch wird sie mit Dauerhaftigkeitsklasse 3 eingestuft. Farben und Öle werden gut aufgenommen, besonders vom Frühholz. Bei Schrauben wird Vorbohren empfohlen, und bei Eisenkontakt können oxidative Verfärbungen auftreten.
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Westen Nordamerikas, von Mexiko bis nach British Columbia. Es gibt zwei Varianten: die Küstendouglasie und die Gebirgsdouglasie. Die Küstendouglasie in Kanada bietet hochwertige, feinringige Qualitäten, ist jedoch aufgrund von Schutzmaßnahmen seltener und teurer geworden. Die Qualitäten aus angepflanzten Bäumen (sog. Second-Growth) sind eher grobringig und grobastig mit einer sehr rötlichen Kernholzfarbe, ähnlich der in Europa angebauten Douglasie. Die Gebirgsdouglasie aus Interior British Columbia zeichnet sich durch feinringiges Wachstum und ansprechende hellpinke Farbe aus. In DIN EN 350 wird sie in Dauerhaftigkeitsklasse 3 eingestuft, obwohl Studien ihre Haltbarkeit in gemäßigtem Klima vergleichbar mit Western Red Cedar zeigen (nach DIN EN 350 in Dauerhaftigkeitsklasse 2). Die Douglasie nimmt langsam Wasser auf, hat geringes Quell- und Schwindverhalten, und die Dichte liegt bei mindestens 520 kg/m³. Farben und Öle werden gut aufgenommen, aber bei Schrauben wird Vorbohren empfohlen, um oxidativen Verfärbungen bei Eisenkontakt vorzubeugen.
Die Western Red Cedar (Thuja plicata) ist botanisch keine Zeder, sondern eine Thuja, mit Verbreitungsgebiet im Westen Nordamerikas. Es gibt Küsten- und Inlandvorkommen, mit beeindruckenden Größen in Küstenregenwäldern. Das Holz ist in Europa als Clear-Ware bekannt, aber aufgrund von Schutzmaßnahmen für Oldgrowth-Bestände ist die Verfügbarkeit gesunken und die Preise gestiegen. Die Qualität STK (Sound tight knots) ist eine preisgünstigere Alternative. Das Holz ist leicht, weich, hat geringes Quell- und Schwindverhalten, Dauerhaftigkeitsklasse 2 nach DIN EN 350. Es hat einen aromatischen Geruch, nimmt gut Öle und Farben auf, kann jedoch bei Eisenkontakt oxidativ verfärben.
Mit großer Trauer müssen wir Abschied nehmen von einem geschätzten Mitglied unserer Gemeinschaft. Peter Feyersinger, Ehrenmitglied und Träger der Goldenen Ehrennadel des VEH, ist von uns gegangen.
Wir möchten unser aufrichtiges Beileid an die Familie und Freunde von Peter Feyersinger aussprechen. Unsere Gedanken sind bei ihnen in dieser Zeit des Abschieds.