Der vollständig aus Holz gebaute Kulturpavillon wurde vom Wiener Architekturbüro Mostlikely Architecture für den Kultur.Sommer.Semmering entworfen und wurde am 08. Juli mit einem Konzert der Wiener Tschuschenkapelle feierlich eröffnet.
Der ganze Pavillon ist eine Holzkonstruktion aus Lärche und Fichte – von der Tragkonstruktion, über den Boden und das Dach, bis hin zu den Wänden und der Fassade. Die gesamte Fassade besteht aus Hobelware (Lärche).
Konzipiert als mobiler Konzertsaal kann dieser wieder zerlegt werden und gemeinsam mit dem Festival auf Reisen gehen. Der Aufbau und Abbau kann in 14 Tagen erledigt werden. Durch seine modulare Bauweise kann er an die Bedürfnisse zukünftiger Festivalsaisonen angepasst und erweitert werden. Der verglaste Hauptkomplex des Kulturpavillons kann als Bühnenraum für größere Veranstaltungen schon in der ersten Saison bis zu 380 Gäste empfangen und wird nach hohen klangästhetisch Maßstäben konzipiert. Seitlich daran anschließend bietet eine Aussichtsterrasse mit Barbetrieb den Festivalgästen mit einem eindrucksvollen Ausblick die Möglichkeit, die Semmeringer Sommerfrische ebenso zu genießen, wie einst die bedeutendsten Literat*innen und Künstler*innen Österreichs.
Form Follows Sound
Der Vision des Pianisten und Intendanten Florian Krumpöck folgend wurde der Pavillon nach hohen klangästhetisch Maßstäben konzipiert: Von der Bühne aus öffnet sich der Raum und ermöglicht zusammen mit den Holzoberflächen eine harmonische Akustik und Schallausbreitung. An den Konzertsaal schließt das Eingangsfoyer mit einer überdachten Terrasse an. Von diesem Aussichtsplateau mit Barbetrieb haben die Festivalgäste einen eindrucksvollen Ausblick. Die Silhouette des minimalistischen Kulturpavillons zeichnet sich durch sanft abfallende Linien und Schrägen aus. So treffen die Gesetze der räumlichen Klangentwicklung auf die künstlerische Formgebung von Mostlikely. Die Kraft der Reduktion setzt sich im Innenraum fort: leichte Vorhänge, reduzierte Technik und Beleuchtung rückt den Fokus auf die räumlichen Qualitäten, den malerischen Ausblick auf die Bergkulisse und vor allem die künstlerischen Darbietungen.
Eckdaten:
Ort: Grand Hotel Semmering, Niederösterreich
Hauptwerke: vorgefertigte, modulare Holzeinheiten
Hauptnutzung: kulturelle Veranstaltungen
Gesamtfläche: 390 m2 innen, 600 m2 außen
Designteam: Mark Neuner, Christian Höhl
Holzkonstruktion: Holzbauunternehmen Obermayr
Lüftungskonzept: S&P Engineering
Akustik: Höfer Akustik GmbH
Baumeisterarbeiten: Porr
Licht & Tontechnik: Johannes Jäggle