
VEH Treffen am Holztechnikum Kuchl
Am 01.12.2022 lud der VEH seine Mitglieder zum Treffen nach Kuchl ins Holztechnikum. Aufgrund der Sanktionen gegen Belarus und Russland ist der Import von Sibirischer Lärche gegen null gehend. Auch aus der Ukraine ist es nicht mehr möglich Holz zu beziehen, und damit sind rund 10 Mio. m3 Importware aus diesen Ländern nicht mehr vorhanden und müssen ersetzt werden.
Im Rahmen des Vortrages von DI Markus Rettenbacher, Professor am Holztechnikum Kuchl, wurden Wege aufgezeigt, wie die Sibirische Lärche durch heimisches Holz, oder durch Holzmodifikation ersetzt werden kann. Für eine mögliche Kompensation kommen verschiedene Lösungsansätze infrage:
- Vermehrter Einsatz durch heimische Lärche, die aber nur beschränkt verfügbar ist.
- Modifikation von anderen Hölzern. Etwa Thermoholz in den Holzarten Kiefer, Fichte, Tanne und Esche. Man erreicht dadurch eine Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Holz, kann die Farbe beeinflussen und die mechanischen Eigenschaften, wie auch die Verminderung der Brennbarkeit verbessern.
- Kesseldruckimprägnierung „KDI“ und andere Imprägniermöglichkeiten.
Wolfgang Leitinger, Präsident des VEH, am Ende des Vortrages: „Ein klarer Ersatz zur „Sibirischen Lärche“ wird schwer zu finden sein, da Faktoren wie Preis, Dauerhaftigkeit, Farbe und Verfügbarkeit eine wesentliche Rolle spielen“.
©Bild:Handl/VEH. DI Markus Rettenbacher (links) wird vom VEH Präsidenten, Wolfgang Leitinger (rechts), begrüßt.
In einem anschließenden Kurzvortrag präsentierte Gerald Rankl eine weitere Möglichkeit der Kompensation der Sibirischen Lärche durch eine neue Sägeschnitttechnik (DI Markus Rettenbacher ist neben seiner Tätigkeit am Holztechnikum Kuchl auch Erfinder vom Schrägschnittholz), die sich neben dem Innenbereich nunmehr auch für den Außenbereich (Fassade) einsetzen lässt. Neu bei diesem Verfahren ist die patentierte Technik, die im herkömmlichen Arbeitsprozess (ohne allzu große Investitionen) eingesetzt werden kann und dazu führt, dass der Holzschutz ähnlich rasch und tief ins Holz eingesaugt wird, wie bei Hirnholz. Deshalb wäre auch der Brandschutz um bis zu 80% günstiger, weil ohne Druckkessel das Material tief ins Holzinnere eingebracht werden kann.
Man verspricht sich folgende Vorteile:
- Kostenersparung
- Kein Druckkessel erforderlich (bestehende Anlagen zum Beispiel fürs Tauchen etc. können das Schutzmittel einbringen)
- Große Porenöffnungen verringern die Trocknungszeit um bis zu 30%.
- Eine Imprägnierung der Rückseite von Fassadenholz kann zumeist entfallen.
- Fichte/Tanne können durch Keilzinkung formstabil werden, ähnlich wie die Sibirische Lärche.
- Die Saugfähigkeit von Schrägschnittholz lässt viele neue Imprägnierungen und Produkte zu.
Kontakt für Rückfragen bitte richten Sie an Gerald Rankl: sun.kontor@sbg.at